47: Was wäre wenn? Santiago Contardo über Jorge Luis Borges‘ Texte als Gedankenexperimente
Shownotes
Gedankenexperimente wie Schrödingers Katze, sind als eine Art Hilfsmittel der Wissenschaft, um Theorien zu verdeutlichen, bestätigen oder widerlegen. Es werden hierbei Szenarien entworfen, die zwar in ihren wesentlichen Zügen denkbar, jedoch nicht oder nur schwer realisierbar sind. Aufgrund dieses hypothetischen Aspektes lässt sich eine gewisse Nähe zu literarischen Texten feststellen, die ebenfalls häufig mögliche, aber nicht wirkliche Arrangements entwerfen. Santiago Contardo, prae doc an der Romanistik Wien, hat Wintersemester 2023/24 eine Lehrveranstaltung geleitet, in der er und seine Studierenden Jorge Luis Borges Kurzgeschichten unter diesem Gesichtspunkt analysiert haben. Wir sprechen über das Potential von Literatur und Sprache, deren möglichen Schnittmengen mit Philosophie und Mathematik und bekommen einen Einblick in ein literaturwissenschaftliches Proseminar am Institut für Romanistik der Universität Wien.
Interview: Stefanie Mayer
Gelesene Textpassage aus: Borges, Jorge Luis. "La biblioteca de Babel". Obras completas (1923–1949). Barcelona: Emecé, 1996.
Zum Weiterlesen:
Bornmüller, F; Franzen, J & Lessau, M. (Hg.)._ Literature As Thought Experiment?: Perspectives from Philosophy and Literary Studies_. Paderborn: Wilhelm Fink, 2019.
Macho, T. & Wunschel, A. (Hg.). Science & Fiction: Über Gedankenexperimente in Wissenschaft, Philosophie und Literatur. Frankfurt a.M.: Fischer, 2004
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