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67: Wetterphänomene im lateinamerikanischen Roman. Tashina Nicolin über den Hurrikan in Asturias Triología Bananera

67: Wetterphänomene im lateinamerikanischen Roman. Tashina Nicolin über den Hurrikan in Asturias Triología Bananera

30m 7s

Die _triología bananera_ von Miguel Ángel Asturias wurde bislang vorrangig im Zusammenhang mit der sogenannten _novela bananera_ und deren antiimperialistischen und antikapitalistischen Erzählungen gelesen. Doch das Werk des guatemaltekischen Autors ist auch tief in den Kontext von Natur und Mythologie eingeschrieben. Tashina Nicolin verweist auf einen ökokritischen Ansatz und analysiert Asturias’ Werk aus einer neuen Perspektive, indem sie ein spezifisches meteorologisches Phänomen – den Hurrikan – näher beleuchtet. Diese Analyse ist Teil ihres Promotionsprojekts an der Universität Innsbruck, wo Tashina zur Darstellung von Wetter- und Klimaphänomenen im lateinamerikanischen Roman und deren Beziehung zu uns Menschen forscht.
Interview : Judith Wimmer

66: Ein dunkler Brunnen. Melanie Heiland über weibliche Diktaturerfahrung in lateinamerikanischen Erzähltexten

66: Ein dunkler Brunnen. Melanie Heiland über weibliche Diktaturerfahrung in lateinamerikanischen Erzähltexten

35m 23s

Allein durch das bekannte Genre der novela del dictador, zeigt sich, dass literarische Texte, die sich mit Diktatur auseinandersetzen, keine Seltenheit im lateinamerikanischen Raum sind. Weniger bekannt ist, dass auch viele Autorinnen sich an den literarischen Aufarbeitungsversuchen beteiligt haben. Häufig werden in diesen Texten nicht nur die diktatorischen Regierungssysteme, sondern auch die daran gekoppelten patriarchalen Strukturen kritisiert. Melanie Heiland, prae doc an der Universität Wien, widmet sich in ihrer Dissertation dieser Thematik und erzählt uns, wie Literatur, Identität und Gedächtnis miteinander verstrickt sind und welches feministische Potenzial den Texten innewohnt.

Interview: Stefanie Mayer

65: Welch Schauspiel! Isabelle Wimmer über Goethe auf der französischen Opernbühne

65: Welch Schauspiel! Isabelle Wimmer über Goethe auf der französischen Opernbühne

32m 18s

Im 19. Jahrhundert bildet sich im Zuge einer romantischen Bewunderung für Deutschland in der Musiktheaterbranche ein Goethe-Trend heraus, der bald eigene Motive, Ästhetiken und Publikumserwartungen generiert. Dr. Isabelle Wimmer hat diese Inszenierungen genauer in den Blick genommen und dabei untersucht, welche Spuren der Kultur- und Medientransfer in ihnen hinterlässt und welchen kulturellen Ort sie in der modernen urbanen Unterhaltungsindustrie besitzen.

Interview: Teresa Hiergeist

64: Wahre Wunder. Rogier Gerrits über Wunderberichte, Medien und Glaubwürdigkeit

64: Wahre Wunder. Rogier Gerrits über Wunderberichte, Medien und Glaubwürdigkeit

38m 24s

Wunder sind im religiösen Kontext als göttliche Eingriffe zu verstehen. Doch was macht das Wunder zum Wunder und wie berichtet man über ein solches? Rogier Gerrits, Mitarbeiter der Forschungsgruppe „Geistliche Intermedialität in der Frühen Neuzeit“ an der Universität Hamburg, erzählt uns, warum das Wunder als Medium angesehen werden kann, welche Funktion Berichte über Wunder im Frankreich der frühen Neuzeit hatten und wie sie gestaltet werden mussten, um als solche anerkannt zu werden.

Interview: Stefanie Mayer

63: Ein weiblicher Blick auf Flucht und Migration. Melanie Tissot über Atlantique von Mati Diop (2019)

63: Ein weiblicher Blick auf Flucht und Migration. Melanie Tissot über Atlantique von Mati Diop (2019)

14m 14s

Wie wird das Thema der Flucht und Migration in Mati Diops Film Atlantique (2019) verhandelt? Dieser Frage stellt sich Melanie Tissot, Doktorandin an der Universität Mannheim, in dieser Folge Fabulari. Diop verarbeitet das Thema Flucht, welches oft aus einer männlich geprägten Perspektive betrachtet wird, in Atlantique auf besondere Weise und greift dabei auch auf fantastische Elemente zurück. Welche Rolle dabei Konzepte wie der female und oppositional gaze, die Situierung des Films in Dakar und die Darstellung weiblicher Sexualität spielen, erklärt Melanie Tissot im Interview mit Flori Haack.

62: 2666 quantitativ. Robert Hesselbach über Synergien von Linguistik und Literaturwissenschaft

62: 2666 quantitativ. Robert Hesselbach über Synergien von Linguistik und Literaturwissenschaft

25m 11s

Computergestützte Verfahren haben in den vergangenen Jahren Analysemöglichkeiten für literarische Texte eröffnet, die hermeneutische Zugänge zu untermauern oder erweitern vermögen. Dr. Robert Hesselbach, akademischer Rat für Sprachwissenschaften an der FAU Erlangen-Nürnberg, hat zusammen mit Ulrike Henny-Krahmer (Universität Rostock) Roberto Bolaños _2666_ (2004) nach allen Regeln der digitalen Kunst zerstückelt und stilometrisch unter die Lupe genommen. Er berichtet anhand dieses Beispiels über den Mehrwert quantitativer Zugänge zur Literatur und spricht darüber, wie befruchtend es sein kann, wenn Linguistik und Literaturwissenschaft auch in Zeiten wissenschaftlicher Ausdifferenzierung den Fokus auf ihre gemeinsamen Ziele nicht verlieren.

Interview: Teresa Hiergeist

61: Geordnete Verhältnisse. Marie Stockinger über Liebe als Strukturstifterin in Fuente Ovejuna

61: Geordnete Verhältnisse. Marie Stockinger über Liebe als Strukturstifterin in Fuente Ovejuna

28m 12s

Liebe ist im siglo de oro alles andere als eine Privatangelegenheit. Oftmals entscheiden nicht die Emotionen, wen man anhimmelt oder heiratet, sondern die sozialen Zugehörigkeiten oder Pflichten. Marie Stockinger hat sich in Hinblick darauf Lope de Vegas Theaterstück Fuente Ovejuna genauer angesehen und arbeitet heraus, wie Liebe mit Ehre und moralischen Werten zusammengedacht wird und dadurch die diskursive Funktion besitzt, die gesellschaftliche Ordnung aufrecht zu erhalten.

Interview: Judith Wimmer

60: Der Diktator als Vampir. Álvaro Arango über Monster als Metapher für Konflikt und Wandel

60: Der Diktator als Vampir. Álvaro Arango über Monster als Metapher für Konflikt und Wandel

26m 47s

Das Monster ist mehr als nur es selbst. Spätestens seit dem Aufschwung der Monster Studies in den 1990er Jahren ist klar, dass Vampire, Hexen und Zombies vor allem über die Gesellschaften, aus denen sie hervorgehen, Rückschlüsse möglich machen. Als Projektionsfläche für Umbrüche, Ängste oder Wünsche sind sie auch in der Romania zu einem beliebten Untersuchungsgegenstand geworden. Álvaro Arango, prae doc an der Uni Bonn, gibt uns eine Einführung in die Monster Studies und erzählt uns, welche Parallelen es zwischen Vampiren und Diktatoren gibt.

Interview: Stefanie Mayer

59: Vielstimmigkeit mit Maske. Tommaso Meozzi über Migrations- und Pandemieliteratur

59: Vielstimmigkeit mit Maske. Tommaso Meozzi über Migrations- und Pandemieliteratur

22m 29s

Jippieeehh, ein neues Gesicht an der Romanistik Wien! Dr. Tommaso Meozzi ist im WS 2024/25 der neue Tenure-Track-Professor für Italienische Literatur, Kultur, Medien. Fabulari hat ihn getroffen, um ihn näher kennenzulernen. Er erzählt von seinen aktuellen Forschungsprojekten, der Inszenierung von Mehrsprachigkeit in der Migrationsliteratur und der literarischen Verhandlung der COVID-19-Pandemie.

Interview: Teresa Hiergeist

58: Ein Mann wie ein Gebirge. Daniel Winkler & Team über die Konstruktion der Medienfigur Luis Trenker

58: Ein Mann wie ein Gebirge. Daniel Winkler & Team über die Konstruktion der Medienfigur Luis Trenker

22m 13s

Als Schauspieler, Regisseur und Produzent von Filmen und TV-Serien und Autor von Populärliteratur war der Südtiroler Luis Trenker ein Allrounder, der ab den 1920er Jahren eine außergewöhnliche Medienpräsenz erreicht hat und die Vorstellungen des Alpensraums bis heute prägt. Daniel Winkler, Professor für französische und italienische Literaturwissenschaft an der Universität Heidelberg, und sein Team (Theresa Klemm, Sophia Mehrbrey und Annika Stocker) geben Einblicke in das DFG-geförderte Projekt 'Trenker – (Dis-)Kontinuitäten einer transalpinen Medienmarke'. Sie rekonstruieren, was den Mythos Trenker ausmacht und aus welchem soziopolitischem und medialem Substrat er sich speist.

Interview: Teresa Hiergeist