Fabulari. Der Wissenschaftspodcast zu Literatur und Film in der Romania

Fabulari ist ein monatlich erscheinender Wissenschaftspodcast von Teresa Hiergeist, Flori Haack, Alex Lachkar, Stefanie Mayer und Judith Wimmer zu aktuellen Forschungsthemen aus dem Bereich der romanischen Literaturen, Medien und Kulturen. Er bietet Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Qualifikationsniveaus – jenseits von Tagungen und Kongressen, Buch- und Zeitschriftenpublikationen – einen alternativen Raum, um von der thematischen, perspektivischen und methodischen Vielfalt der Romanistik im 21. Jahrhundert Zeugnis abzulegen, die politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Relevanz ihres Zugangs herauszustellen, die Begeisterung für ihre Arbeit zum Ausdruck zu bringen und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Fabulari richtet sich an Romanist:innen und Studierende ebenso wie an eine interessierte Allgemeinheit von Kulturtreibenden, Aktivist:innen, Literaturliebhaber:innen oder Filmgeeks.

Fabulari. Der Wissenschaftspodcast zu Literatur und Film in der Romania

Neueste Episoden

73: Der Staat im Kleinen. Teresa Hiergeist über Imaginationen von Schule als Gesellschaftsutopie um 1900

73: Der Staat im Kleinen. Teresa Hiergeist über Imaginationen von Schule als Gesellschaftsutopie um 1900

29m 41s

Um 1900 hat das Sprechen über die adäquate Bildung der Kinder in Frankreich und Spanien Konjunktur. Dieses diskursive Interesse an der Schule ist – egal, von welchem Standpunkt aus es formuliert ist – konsequent an Reflexionen über die ideale Verfasstheit von Gesellschaft und staatlicher Organisation geknüpft. Alles, was mit dieser zusammenhängt, ist mithin eine hochgradig politische Angelegenheit, welche die öffentliche Aufmerksamkeit in Zeiten moderner Ausdifferenzierung und Destabilisierung in besonderer Weise zu bündeln vermag. Teresa Hiergeist, Professorin für französische und spanische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Universität Wien, rekonstruiert Machtkämpfe und identitäre Verhandlungen, die in faktualen und fiktionalen Texten über Schule...

72: Geld oder politisches Anliegen? Johanna Hager über feministische Handlungsmacht in La otra mirada

72: Geld oder politisches Anliegen? Johanna Hager über feministische Handlungsmacht in La otra mirada

19m 58s

Feminismus ist mittlerweile nicht nur eine gesellschaftliche Protestbewegung, er ist im Mainstream angekommen und insofern auch ein Verkaufsargument geworden. Dementsprechend sind auch in Spanien in den letzten Jahren einige Filme und Serien entstanden, die feministische Kernthemen in den Fokus rücken und bei denen es schwierig ist zu unterscheiden, ob sie feministische Anliegen verfolgen oder einem Modetrend folgen und insofern femwashing betreiben. Johanna Hager (M.Ed. Englisch/ Spanisch) hat sich diese komplexe Frage für die zeitgenössische spanische Fernsehserie La otra mirada in ihrer Masterarbeit gestellt und gibt Einblicke in die Ergebnisse.

Interview: Teresa Hiergeist

71: Lea Marie Weber über (Jüdisch-) Mystische Elemente im lyrischen Œuvre von Alejandra Pizarnik

71: Lea Marie Weber über (Jüdisch-) Mystische Elemente im lyrischen Œuvre von Alejandra Pizarnik

29m 58s

Die argentinische Dichterin Alejandra Pizarnik (1936–1972) gilt als eine der außergewöhnlichsten literarischen Stimmen des lateinamerikanischen 20. Jahrhunderts. Insbesondere ihr lyrisches Werk zeichnet sich durch eine beeindruckende poetologische Tiefe aus, die zwischen dem Sagbaren und Unsagbaren sowie zwischen Immanenz und Transzendenz oszilliert. Im Rahmen ihres Promotionsprojekts untersucht Lea Marie Weber die Verbindungen und Parallelen zwischen Pizarniks Dichtung und (jüdisch-)mystischen Paradigmen und schließt damit eine bisher wenig beachtete Forschungslücke im deutschsprachigen Raum.

Interview: Judith Wimmer

70: Imperialismus für Kinder. Anna Gatterer über kolonialistische Diskurse in der Jugendliteratur um 1900

70: Imperialismus für Kinder. Anna Gatterer über kolonialistische Diskurse in der Jugendliteratur um 1900

23m 24s

Kolonialistische Narrative durchziehen den politischen Alltag Frankreichs nach wie vor und stellen das gesellschaftliche Miteinander in globalisierten Migrationsgesellschaften vor große Herausforderungen. Anna Gatterer von der Universität Wien nimmt in ihrer Masterarbeit zwei Jugendbücher aus dem Zeitraum um 1900 unter die Lupe - Perlette (1887) von Jeanne Cazin und Les Robinsons de la Guyane (1882) von Louis Boussenard. Sie reflektiert mit Hilfe postkolonialer Theorieelemente systematisch und kritisch reflektiert, wie sich Abenteuer, Phantasie und Spiel systematisch mit einem Diskurs der binären Oppositionen, Abwertungen und Alterisierungen verweben.

Interview: Teresa Hiergeist