
66: Ein dunkler Brunnen. Melanie Heiland über weibliche Diktaturerfahrung in lateinamerikanischen Erzähltexten
Allein durch das bekannte Genre der novela del dictador, zeigt sich, dass literarische Texte, die sich mit Diktatur auseinandersetzen, keine Seltenheit im lateinamerikanischen Raum sind. Weniger bekannt ist, dass auch viele Autorinnen sich an den literarischen Aufarbeitungsversuchen beteiligt haben. Häufig werden in diesen Texten nicht nur die diktatorischen Regierungssysteme, sondern auch die daran gekoppelten patriarchalen Strukturen kritisiert. Melanie Heiland, prae doc an der Universität Wien, widmet sich in ihrer Dissertation dieser Thematik und erzählt uns, wie Literatur, Identität und Gedächtnis miteinander verstrickt sind und welches feministische Potenzial den Texten innewohnt.
Interview: Stefanie Mayer