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26: Zwischen Pest und Cholera. Hannah Steurer über literarische Seuchenträume

26: Zwischen Pest und Cholera. Hannah Steurer über literarische Seuchenträume

22m 21s

Seuchen haben seit der Antike immer auch einen literarischen Niederschlag gefunden: Über die Dokumentation verschiedener historischer Pandemien hinaus kommt Träumen und Traumbildern in diesen Texten eine ganz besondere Bedeutung zu. Mit Hannah Steurer, einer _post doc _an der Universität des Saarlandes, die zu Seuchenträumen zwischen Antike und Gegenwart forscht, sprechen wir über Formen und Funktionen literarischer Traumdarstellungen in Zeiten von Pest, Cholera und Corona.

Interview: Benjamin Loy

25: Hexen, Eingeweide, Blut. David Rojas über das Öffnen von Körpern als feministischer Widerstand

25: Hexen, Eingeweide, Blut. David Rojas über das Öffnen von Körpern als feministischer Widerstand

25m 31s

Was ist feministische Literatur? Eine Frage, die sich nicht nur daran stößt, dass sich Feminismen einer klaren Definition entziehen, sondern auch daran, dass sich 'Literatur' selbst bei näherer Betrachtung als Kategorie problematisch erweist. Wir sprechen mit David Rojas Pacheco, Student der FU Berlin, über das feministische Potenzial der Kurzgeschichte Sangre Coagulada (2020) der ecuadorianischen Schriftstellerin Mónica Ojeda.

Interview: Stefanie Mayer

24: Erleuchtung in der Schule. Isabella Atschreiter über Emotionen in der spanischen Reformschulbewegung

24: Erleuchtung in der Schule. Isabella Atschreiter über Emotionen in der spanischen Reformschulbewegung

22m 30s

Um 1900 ist das Thema der Schulbildung in Spanien in aller Munde, denn es ist eng mit den bestehenden Machtstrukturen verknüpft. Wer die Kinder wo wie und wozu erziehen darf, hängt vorstellungsmäßig eng damit zusammen, wie die Gesellschaft von morgen aussehen wird. Isabella Atschreiter, Studierende der Romanistik der Universität Wien, verdeutlicht am Beispiel von Armonía, o la escuela en el campo (1923) des Anarchisten Higinio Noja Ruiz die Verstrickungen von Literatur in das Gerangel um gesellschaftlichen Einfluss und diskursive Hoheit.

Interview: Teresa Hiergeist

23: Visibilisierung des Unsichtbaren. Harald Schöny über Isolation und  Einsamkeit in Lila Avilés' La Camarista

23: Visibilisierung des Unsichtbaren. Harald Schöny über Isolation und Einsamkeit in Lila Avilés' La Camarista

23m 45s

Die Arbeit von Reinigungspersonal steht in Hinblick auf die Sichtbarkeit in einem komplexen Verhältnis: Zwar soll alles sichtlich sauber sein, die Arbeitenden selbst aber sollen unsichtbar bleiben. Dieses Los trifft auch Hotelreinigungskraft Eve aus Lila Avilés' La Camarista (2018), welche durch ihren Job in Einsamkeit gedrängt wird. Harald Schöny, Student an der Wiener Romanistik erzählt, wie die Isolation der Protagonistin filmtechnisch umgesetzt wird, mit welchen Schwierigkeiten er bei dieser (seiner ersten) Filmanalyse konfrontiert war und von dem Projekt vistazo, welches es sich zur Aufgabe macht, eine ebenfalls häufig unsichtbare Arbeit, nämlich die Forschung von Studierenden, sichtbar zu machen.

Interview: Stefanie...

22: Blutende Buchstaben. Sophia Schnack über Nina Bouraouis Ringen mit hegemonialen Diskursen

22: Blutende Buchstaben. Sophia Schnack über Nina Bouraouis Ringen mit hegemonialen Diskursen

14m 53s

Als Frau mit algerischem Migrationshintergrund schreibt Nina Bouraoui aus einer doppelt marginalisierten Position. Wie lassen sich Identitäten und Erinnerungen schriftstellerisch ausdrücken in literarischen Strukturen, die von heteronormativen und eurozentrischen Traditionen durchzogen sind? Sophia Schnack, postdoc an der Universität Wien, profiliert anhand des Romans Mes mauvaises pensées (2015, Prix Renaudot) die körperliche Schreibweise als Möglichkeit der Infragestellung bestehender Machtstrukturen.

Interview: Alex Lachkar

21: Kolonialliteratur für Kinder. Tamara Lampl über rassistische Diskurse in Jeanne Cazins Perlette

21: Kolonialliteratur für Kinder. Tamara Lampl über rassistische Diskurse in Jeanne Cazins Perlette

23m 16s

Kolonialistische Diskurse und Strategien des Otherings durchziehen im Frankreich des 19. Jahrhunderts nicht nur die politischen Debatten, sondern hinterlassen ihre Spuren in sämtlichen Bereichen des lebensweltlichen Alltags. Dies macht sich auch in der Kinder- und Jugendliteratur bemerkbar, für die die Verhandlung des politischen und gesellschaftlichen Zusammenlebens zu jener Zeit eine zentrale Rolle spielt. Tamara Lampl, Studentin des Master Romanistik der Universität Wien, erklärt am Beispiel des Jugendbuchs _Perlette _(1887) von Jeanne Cazin, in welcher Form sich kolonialistische Machtstrukturen literarisch artikulieren können.

20: Too far away. Julia Obermayr über Corona Fictions und Nähe/Distanz in pandemischen Zeiten

20: Too far away. Julia Obermayr über Corona Fictions und Nähe/Distanz in pandemischen Zeiten

22m 38s

Kaum etwas hat unsere Gesellschaft in den letzten Jahren so sehr geprägt wie die Corona-Pandemie. Kein Wunder, dass sie auch ihre Spuren in Literatur und Kino hinterlassen hat. Dr. Julia Obermayr, Mitarbeiterin am Projekt 'Corona Fictions' der TU Graz, erklärt, welche gesellschaftlichen und kulturellen Themen die Pandemie aufgeworfen hat und mittels welcher Ästhetiken sie zur Verhandlung gelangen.

Interview: Teresa Hiergeist

19: Räumliche Komplexitäten. Stefano Fogarizzu über Ursprünge und Neuheiten der sardischen Erzählliteratur

19: Räumliche Komplexitäten. Stefano Fogarizzu über Ursprünge und Neuheiten der sardischen Erzählliteratur

27m 17s

Durch den spatial turn in den Kultur- und Sozialwissenschaften wurde dem geographischen Raum auch innerhalb der Literaturwissenschaften wieder mehr Bedeutung beigemessen. Stefano Fogarizzu, postdoc an der Romanistik Wien, spricht über den sardischen Literatur- und Kulturraum als ‚Semiosphäre‘ und erklärt, weshalb es sich lohnt, Francesca Cambosus Sa bida est amore (1982) in der Literaturgeschichte Sardiniens zu berücksichtigen.

Interview: Stefanie Mayer

18: Bukarest-Paris. Iulia Dondorici über transnationale rumänische Avantgardeliteratur

18: Bukarest-Paris. Iulia Dondorici über transnationale rumänische Avantgardeliteratur

18m 21s

Die rumänische Literatur und die Rumänistik erscheinen innerhalb der Romanistik häufig nur am Rande. Dies ist umso verwunderlicher mit Blick auf die reiche Geschichte der rumänischen Sprache, Kultur und Literatur mit ihren vielfältigen und kosmopolitischen Ausprägungen in der Moderne. Über die transnationale rumänische Avantgardeliteratur forscht Iulia Dondorici, die sich zugleich für eine Stärkung der Rumänistik innerhalb des romanistischen Fachpanoramas engagiert.

17: Kultureller Kannibalismus. Sophie Everson-Baltas über Como era gostoso o meu francês als Historiophotie

17: Kultureller Kannibalismus. Sophie Everson-Baltas über Como era gostoso o meu francês als Historiophotie

18m 47s

Die Geschichte als Konstruktion, die abhängig von ihren Quellen unterschiedliche Interpretationen über Vergangenheit zulässt oder ausschließt, ist seit Ende des 20. Jahrhunderts ein stark diskutiertes Thema. Einen Beitrag hierzu liefert Hayden Whites Begriff der ‚Historiophotie‘, welcher die Darstellung und Imaginierung von Geschichte durch audiovisuelles Material beschreibt. Insbesondere experimentelle Filme wie Nelson Pereira dos Santos‘ Como era gostoso o meu francês (1971) birgen in diesem Zusammenhang großes subversives Potenzial. Sophie Everson-Baltas bespricht mit uns, wie der Film als audiovisuelle Geschichtsrevision fungiert.