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33: Männliche Homosexualität singen. Renaud Lagabrielle über Kritiken toxischer Maskulinität bei Eddy de Pretto

33: Männliche Homosexualität singen. Renaud Lagabrielle über Kritiken toxischer Maskulinität bei Eddy de Pretto

18m 41s

Homosexualität - ob männlich oder weiblich - ist auch im 21. Jahrhundert nach wie vor Zielscheibe zahlreicher Angriffe. Immer mehr Sänger*innen thematisieren diese Marginalisierung - gerade in Frankreich. Eddy de Pretto ist ein treffendes Beispiel dafür: Sein Debütalbum Cure berührt zahlreiche Themen wie die Konstruktion toxischer Männlichkeit und homophobe Beleidigungen. Renaud Lagabrielle, Senior Lecturer an der Universität Wien, spricht über Eddy de Prettos Lieder, die Kraft seiner Texte, das alternative Konzept von Männlichkeit, das er vorschlägt, und die homophobe Belästigung, die er in den sozialen Netzwerken erfahren hat.

Interview: Alex Lachkar

32: Fiktionen von Alltagsherrschaft. Jan-Henrik Witthaus über das Kasseler DFG-Projekt „Kleine Souveränität

32: Fiktionen von Alltagsherrschaft. Jan-Henrik Witthaus über das Kasseler DFG-Projekt „Kleine Souveränität"

25m 22s

Die sozialen Ungleichheiten und nicht selten prekären Formen von Staatlichkeit in Lateinamerika haben im Laufe der Geschichte und bis heute zur Ausprägung vielfältiger Formen alternativer Souveränität geführt. Jan-Henrik Witthaus, Professor für spanische Literaturwissenschaft an der Universität Kassel, untersucht im Rahmen eines DFG-Forschungsprojekts mit seinem Team solche Phänomene einer „kleinen Souveränität“ anhand lateinamerikanischer Prosa-Texte, in denen Herrscher:innen des Alltags auftreten, die in ihren zunächst überschaubaren Wirkungsfeldern – wie dem Büro oder dem Drogenhandel – den Einfluss staatlicher Macht und Kompetenzen zurückdrängen.

Interview: Benjamin Loy

31: Subversion mit Maske. Valeria Flavia Gubitosi über Caffè con Pulcinella

31: Subversion mit Maske. Valeria Flavia Gubitosi über Caffè con Pulcinella

14m 38s

Am Institut für Romanistik Wien gibt es seit ein paar Monaten Caffè con Pulcinella - eine Gruppe, in der sich Studierende mit und ohne Beeinträchtigung über Literatur, Studieninhalte und ihren Alltag austauschen können. Valeria Flavia Gubitosi erzählt, wie sie auf die Idee kam, diese Gruppe ins Leben zu rufen und was das alles mit Pulcinella aus der commedia dell'arte zu tun hat.

Interview: Teresa Hiergeist

30: Fantastische Abtreibung. Vera Wurst über Schwangerschaftsabbruch in Samanta Schweblins

30: Fantastische Abtreibung. Vera Wurst über Schwangerschaftsabbruch in Samanta Schweblins "Conservas" (2019)

20m 2s

Abtreibung bleibt ein stark diskutiertes Thema, das mit Emotionen, Ideologien und Politik verflochten ist. Egal ob als moralisch nicht vertretbarer Eingriff oder als notwendige Möglichkeit zur Selbstbestimmung, selten wird die Abtreibung selbst als etwas Positives beschrieben. Auch in literarischen Texten ist das Thema meist mit Tabuisierung, gesellschaftlichen Stigmata, persönlichen Konflikten und Gesundheitsrisiken als Folge illegaler Abtreibungen verknüpft. Vera Wurst, postdoc an der FU Berlin, spricht über das feministische Potenzial fantastischer Literatur und erklärt wie Samanta Schweblins Cuento „Conservas“ (2009) als eine rundum problemfreie Abtreibung und Kritik an patriarchalen Strukturen gelesen werden kann.

Interview: Stefanie Mayer

29: Schöne Misere. Julia Waygand und Alexandra Wölfle über deterministische Haltungen bei Victor Hugo und Ladj Ly

29: Schöne Misere. Julia Waygand und Alexandra Wölfle über deterministische Haltungen bei Victor Hugo und Ladj Ly

32m 53s

Das ausgehende 19. Jahrhundert und das beginnende 21. Jahrhundert in Frankreich besitzen eine Gemeinsamkeit: Debatten um soziale Ungleichheit und soziale Marginalität haben infolge von Liberalisierung, Globalisierung und Migration Konjunktur. Julia Waygand und Alexandra Wölfle, Masterstudierende des Instituts für Romanistik gehen anhand von Victor Hugos Roman Les misérables (1881/2) und Ladj Lys Kinofilm Les misérables (2019) der Frage auf den Grund, wie soziales Elend und Vorstellungen von Handlungs(ohn)macht in beiden Kontexten miteinander verknüpft sind.

28: Worte wie Pinselstriche. Şirin Dadaş über Malerromane im Frankreich des 19. Jahrhunderts

28: Worte wie Pinselstriche. Şirin Dadaş über Malerromane im Frankreich des 19. Jahrhunderts

28m 55s

Im 19. Jahrhundert florieren in Frankreich Salons und Kunstzeitschriften. Die bürgerliche intellektuelle Öffentlichkeit interessiert sich verstärkt für die Künste. Und immer häufiger tauchen auch in literarischen Texten Maler:innen auf. Dr. Şirin Dadaş, post doc an der Freien Universität Berlin, klärt darüber auf, wie diese fiktiven Malerfiguren einen Beitrag zu Kunstdebatten der damaligen Zeit leisten und wie sie dazu dienen, die Potenziale des Mediums 'Gemälde' auszuloten.

Interview: Teresa Hiergeist

27: Gewässer mit Stimme. Elizabeth Gallón Droste über die Kultur-Natur-Geschichte des Río Atrato in Kolumbien

27: Gewässer mit Stimme. Elizabeth Gallón Droste über die Kultur-Natur-Geschichte des Río Atrato in Kolumbien

22m 8s

Haben Flüsse Rechte? Brauchen sie Anwälte? Eine Polizei? Der Río Atrato im Nordwesten Kolumbiens ist aufgrund seiner Goldhaltigkeit in den vergangenen Jahrzehnten systematisch wertgeschöpft worden. Die zahlreichen Minen haben das ökologische Gleichgewicht sowie die dort lebenden indigenen Völkern entscheidend beeinträchtigt. Elizabeth Gallón Droste, prae doc am Lateinamerika-Institut der FU Berlin verfolgt ein kulturanthropologisches und künstlerisches Projekt, in dem sie die konfliktreiche Mensch-Natur-Beziehung der Region aufarbeitet und die Möglichkeiten eines Dialogs mit dem Fluss auslotet.

Interview: Teresa Hiergeist


Altamerikanistik/Kulturanthropologie

26: Zwischen Pest und Cholera. Hannah Steurer über literarische Seuchenträume

26: Zwischen Pest und Cholera. Hannah Steurer über literarische Seuchenträume

22m 21s

Seuchen haben seit der Antike immer auch einen literarischen Niederschlag gefunden: Über die Dokumentation verschiedener historischer Pandemien hinaus kommt Träumen und Traumbildern in diesen Texten eine ganz besondere Bedeutung zu. Mit Hannah Steurer, einer post doc an der Universität des Saarlandes, die zu Seuchenträumen zwischen Antike und Gegenwart forscht, sprechen wir über Formen und Funktionen literarischer Traumdarstellungen in Zeiten von Pest, Cholera und Corona.

Interview: Benjamin Loy

25: Hexen, Eingeweide, Blut. David Rojas über das Öffnen von Körpern als feministischer Widerstand

25: Hexen, Eingeweide, Blut. David Rojas über das Öffnen von Körpern als feministischer Widerstand

25m 31s

Was ist feministische Literatur? Eine Frage, die sich nicht nur daran stößt, dass sich Feminismen einer klaren Definition entziehen, sondern auch daran, dass sich 'Literatur' selbst bei näherer Betrachtung als Kategorie problematisch erweist. Wir sprechen mit David Rojas Pacheco, Student der FU Berlin, über das feministische Potenzial der Kurzgeschichte Sangre Coagulada (2020) der ecuadorianischen Schriftstellerin Mónica Ojeda.

Interview: Stefanie Mayer

24: Erleuchtung in der Schule. Isabella Atschreiter über Emotionen in der spanischen Reformschulbewegung

24: Erleuchtung in der Schule. Isabella Atschreiter über Emotionen in der spanischen Reformschulbewegung

22m 30s

Um 1900 ist das Thema der Schulbildung in Spanien in aller Munde, denn es ist eng mit den bestehenden Machtstrukturen verknüpft. Wer die Kinder wo wie und wozu erziehen darf, hängt vorstellungsmäßig eng damit zusammen, wie die Gesellschaft von morgen aussehen wird. Isabella Atschreiter, Studierende der Romanistik der Universität Wien, verdeutlicht am Beispiel von Armonía, o la escuela en el campo (1923) des Anarchisten Higinio Noja Ruiz die Verstrickungen von Literatur in das Gerangel um gesellschaftlichen Einfluss und diskursive Hoheit.

Interview: Teresa Hiergeist