Alle Episoden

23: Visibilisierung des Unsichtbaren. Harald Schöny über Isolation und  Einsamkeit in Lila Avilés' La Camarista

23: Visibilisierung des Unsichtbaren. Harald Schöny über Isolation und Einsamkeit in Lila Avilés' La Camarista

23m 45s

Die Arbeit von Reinigungspersonal steht in Hinblick auf die Sichtbarkeit in einem komplexen Verhältnis: Zwar soll alles sichtlich sauber sein, die Arbeitenden selbst aber sollen unsichtbar bleiben. Dieses Los trifft auch Hotelreinigungskraft Eve aus Lila Avilés' La Camarista (2018), welche durch ihren Job in Einsamkeit gedrängt wird. Harald Schöny, Student an der Wiener Romanistik erzählt, wie die Isolation der Protagonistin filmtechnisch umgesetzt wird, mit welchen Schwierigkeiten er bei dieser (seiner ersten) Filmanalyse konfrontiert war und von dem Projekt vistazo, welches es sich zur Aufgabe macht, eine ebenfalls häufig unsichtbare Arbeit, nämlich die Forschung von Studierenden, sichtbar zu machen.

Interview: Stefanie...

22: Blutende Buchstaben. Sophia Schnack über Nina Bouraouis Ringen mit hegemonialen Diskursen

22: Blutende Buchstaben. Sophia Schnack über Nina Bouraouis Ringen mit hegemonialen Diskursen

14m 53s

Als Frau mit algerischem Migrationshintergrund schreibt Nina Bouraoui aus einer doppelt marginalisierten Position. Wie lassen sich Identitäten und Erinnerungen schriftstellerisch ausdrücken in literarischen Strukturen, die von heteronormativen und eurozentrischen Traditionen durchzogen sind? Sophia Schnack, postdoc an der Universität Wien, profiliert anhand des Romans Mes mauvaises pensées (2015, Prix Renaudot) die körperliche Schreibweise als Möglichkeit der Infragestellung bestehender Machtstrukturen.

Interview: Alex Lachkar

21: Kolonialliteratur für Kinder. Tamara Lampl über rassistische Diskurse in Jeanne Cazins Perlette

21: Kolonialliteratur für Kinder. Tamara Lampl über rassistische Diskurse in Jeanne Cazins Perlette

23m 16s

Kolonialistische Diskurse und Strategien des Otherings durchziehen im Frankreich des 19. Jahrhunderts nicht nur die politischen Debatten, sondern hinterlassen ihre Spuren in sämtlichen Bereichen des lebensweltlichen Alltags. Dies macht sich auch in der Kinder- und Jugendliteratur bemerkbar, für die die Verhandlung des politischen und gesellschaftlichen Zusammenlebens zu jener Zeit eine zentrale Rolle spielt. Tamara Lampl, Studentin des Master Romanistik der Universität Wien, erklärt am Beispiel des Jugendbuchs Perlette (1887) von Jeanne Cazin, in welcher Form sich kolonialistische Machtstrukturen literarisch artikulieren können.

Interview: Teresa Hiergeist

20: Too far away. Julia Obermayr über Corona Fictions und Nähe/Distanz in pandemischen Zeiten

20: Too far away. Julia Obermayr über Corona Fictions und Nähe/Distanz in pandemischen Zeiten

22m 38s

Kaum etwas hat unsere Gesellschaft in den letzten Jahren so sehr geprägt wie die Corona-Pandemie. Kein Wunder, dass sie auch ihre Spuren in Literatur und Kino hinterlassen hat. Dr. Julia Obermayr, Mitarbeiterin am Projekt 'Corona Fictions' der TU Graz, erklärt, welche gesellschaftlichen und kulturellen Themen die Pandemie aufgeworfen hat und mittels welcher Ästhetiken sie zur Verhandlung gelangen.

Interview: Teresa Hiergeist

19: Räumliche Komplexitäten. Stefano Fogarizzu über Ursprünge und Neuheiten der sardischen Erzählliteratur

19: Räumliche Komplexitäten. Stefano Fogarizzu über Ursprünge und Neuheiten der sardischen Erzählliteratur

27m 17s

Durch den spatial turn in den Kultur- und Sozialwissenschaften wurde dem geographischen Raum auch innerhalb der Literaturwissenschaften wieder mehr Bedeutung beigemessen. Stefano Fogarizzu, postdoc an der Romanistik Wien, spricht über den sardischen Literatur- und Kulturraum als ‚Semiosphäre‘ und erklärt, weshalb es sich lohnt, Francesca Cambosus Sa bida est amore (1982) in der Literaturgeschichte Sardiniens zu berücksichtigen.

Interview: Stefanie Mayer

18: Bukarest-Paris. Iulia Dondorici über transnationale rumänische Avantgardeliteratur

18: Bukarest-Paris. Iulia Dondorici über transnationale rumänische Avantgardeliteratur

18m 21s

Die rumänische Literatur und die Rumänistik erscheinen innerhalb der Romanistik häufig nur am Rande. Dies ist umso verwunderlicher mit Blick auf die reiche Geschichte der rumänischen Sprache, Kultur und Literatur mit ihren vielfältigen und kosmopolitischen Ausprägungen in der Moderne. Über die transnationale rumänische Avantgardeliteratur forscht Iulia Dondorici, die sich zugleich für eine Stärkung der Rumänistik innerhalb des romanistischen Fachpanoramas engagiert.

Interview: Benjamin Loy

17: Kultureller Kannibalismus. Sophie Everson-Baltas über Como era gostoso o meu francês als Historiophotie

17: Kultureller Kannibalismus. Sophie Everson-Baltas über Como era gostoso o meu francês als Historiophotie

18m 47s

Die Geschichte als Konstruktion, die abhängig von ihren Quellen unterschiedliche Interpretationen über Vergangenheit zulässt oder ausschließt, ist seit Ende des 20. Jahrhunderts ein stark diskutiertes Thema. Einen Beitrag hierzu liefert Hayden Whites Begriff der ‚Historiophotie‘, welcher die Darstellung und Imaginierung von Geschichte durch audiovisuelles Material beschreibt. Insbesondere experimentelle Filme wie Nelson Pereira dos Santos‘ Como era gostoso o meu francês (1971) birgen in diesem Zusammenhang großes subversives Potenzial. Sophie Everson-Baltas bespricht mit uns, wie der Film als audiovisuelle Geschichtsrevision fungiert.

Interview: Stefanie Mayer

16: Hundeleben. Jörg Dünne über Mensch-Tier-Konvivenzen in Lateinamerika

16: Hundeleben. Jörg Dünne über Mensch-Tier-Konvivenzen in Lateinamerika

25m 33s

Die Kulturgeschichte des Hundes reicht in Lateinamerika zurück bis in die Zeiten der Conquista, immer schon stand das Tier auch als Metapher für gesellschaftliche Verhältnisse. Für die Gegenwart untersucht Jörg Dünne Beispiele aus verschiedenen lateinamerikanischen Literaturen und Kulturen, in denen insbesondere Straßenhunde in der Verhandlung von Ideen des Zusammenlebens eine bedeutende Rolle spielen.

Interview: Benjamin Loy

15: Die Ästhetik des Sozialen. Gregor Schuhen, Lars Henk und Lea Sauer über 'Bourdieus Erben'

15: Die Ästhetik des Sozialen. Gregor Schuhen, Lars Henk und Lea Sauer über 'Bourdieus Erben'

21m 59s

Die französischen Fiktionen verhandeln das Thema 'soziale Ungleichheit' gegenwärtig in vielfältiger Weise. Gerade soziologische Kategorien wie Klasse, Kapital und Habitus erweisen sich dabei für die Autor:innen als Leitkonzepte für die Entwicklung einer Ästhetik des Marginalisierten und Prekären. Gregor Schuhen, Lars Henk und Lea Sauer sprechen über ihr DFG-Projekt 'Bourdieus Erben. Zur Rückkehr der Klassenfrage in der französischen Gegenwartsliteratur' und über die spezifische Expressivität des Sozialen.

Interview: Teresa Hiergeist

14: Lumpensammeln im Kino. Cornelia Wild über das Populäre bei Pier Paolo Pasolini

14: Lumpensammeln im Kino. Cornelia Wild über das Populäre bei Pier Paolo Pasolini

27m 45s

Die Unsichtbaren ein Gesicht verleihen, die ärmeren Schichten in den Fokus rücken - dieses Anliegen verfolgen Pier Paolo Pasolinis Filme. Cornelia Wild, Professorin für Romanische Literatur- und Kulturwissenschaft, insbesondere Theorie und Ästhetik an der Universität Siegen gibt anhand des Films Comizi d'amore (1965) Einblicke in die charakteristischen Traditionen und Ästhetiken dieses Klassikers der italienischen Filmgeschichte.

Interview: Teresa Hiergeist